GESUNDHEITSWESEN

Keine einzige Hütte in den Dorfgemeinschaften der Adivasi besitzt Strom- oder Wasseranschlüsse, geschweige denn Bad oder Toilette. Die Menschen verrichten ihre Notdurft auf dem Feld. Während der Regenzeit mischt sich das Regenwassen zusätzlich mit den Exkrementen freilaufender Hühner oder Schweine: dies bedeutet unter anderem keine gesunde Umgebung für die spielenden Kinder. Während der großen Sommerhitze (Temperaturen über 40° C sind die Regel) wird der Boden so porös, dass Krankheitserreger aus Fäkalien in das Grundwasser und somit in die Trinkwasserbrunnen für die Dorfbewohner gelangen.

Das Wasser muss meistens von weit entfernt liegenden Wasserstellen geholt werden, so dass die tägliche Hygiene zu wünschen übrig lässt. Unter- und Fehlernährung, unzureichende Trinkwasserversorgung und mangelhafte hygienische Verhältnisse beeinträchtigen die Gesundheit, so dass Krankheiten, vor allem bei Kindern, häufig tödlich enden. Spezifische Krankheiten entstehen durch Vitamin- und Mineralmangel. Neben den Mangelkrankheiten werden durch die schlechten hygienischen Bedingungen Parasitenbefall und Infektionen begünstigt.

In Folge von Überschwemmungen nach dem Monsunregen treten häufig Epidemien auf. Danach tritt unter anderem auch die Japanische Enzephalitis auf mit einer Sterblichkeitsrate von ca. 30-45%. Es wurden wieder Pockenerkrankungen registriert und sehr häufig tritt die Malaria auf, und zwar in einer äußerst aggressiven Form, weil die Stechmücken gegen die Insektizide resistent geworden sind und es immer neuerer Medikamente bedarf.

Gemäß der indischen staatlichen Gesundheitsversorgung soll die Bevölkerung durch medizinische Einrichtungen abgedeckt sein, doch müssen die Adivasi oft weite Anreisen in Kauf nehmen, um die staatlichen Gesundheitszentren zu erreichen. In den meisten Fällen mangelt es zudem an Personal, d.h. es fehlt an Ärzten, Krankenschwestern, Hebammen, Apothekern, etc.

Teure private Medikamente und unzreichende medizinische Versorgung seitens des Staates sowie weite Anreisewege (in den meisten Fällen zu Fuß) und damit verbundene Arbeitsausfalltage sind unter anderem dafür verantwortlich, dass Familien in Armut oder Elend geraten. Um Arzt- oder Medikamentenkosten bezahlen zu können, sind viele Adivasi dazu gezwungen, Kredite von privaten Geldverleihern aufzunehmen, die von extremen Zinssätzen begleitet werden, so dass an Rückzahlung nicht zu denken ist ... und Schuldknechtschaft oder gar Selbstmord sind vorprogrammiert.

Hier kommen wir ins Spiel mit unserer Gesundheitsstation "HOLZ MEMORIAL HOSIPITAL FOR POOR" in Duburi und unserem mobilen Arztdienst.